Jodyline Gallavardin - Nuit Blanche

In die Nacht eintreten, wie man in einen Zug einsteigt, Erscheinungen am Fenster gleiten in flüchtige Träumereien. Bewegte Landschaften, diese Welten durchdringen uns. Der brennende Tagesanbruch, wir haben nicht geschlafen. Ljapunows Abendträumerei in h-Moll eröffnet diese Reise. Spiegelbildlich dazu endet die Fantasie ebenfalls in h-Moll von Skrjabin ihrerseits im Licht von H-Dur. Von der Abenddämmerung bis zum Morgengrauen folgt jedes Stück dem anderen in einer für das Ohr offensichtlich fließenden Weise. Die Welten wechseln sich ab und verwandeln sich. Die letzten Noten von Vasks' Music for a summer evening sind die gleichen wie die ersten Noten von Louriés Berceuse. Das letzte zerbrechliche Prélude in gis-Moll kündigt die Tonart der nachfolgenden Sonate-Fantaisie von Skrjabin an. Vom Abend bis zum Sonnenaufgang: Spitzenwerke und unbekannte Juwelen treffen aufeinander und weben die gleiche traumhafte Geschichte einer leuchtenden Nacht.

PROGRAMM

Sergeï Liapounov (1859–1924), Rêverie du soir
Pēteris Vasks (né en 1946), Vasaras vakara mūzika (Music for a summer evening)

Arthur Lourié (1891–1966)
Lullaby
Cinq Préludes fragiles
Lento
Calme, pas vite
Tendre, pensif
Affabile
Modéré

Alexandre Scriabine (1872–1915), Sonate pour piano n°2 (sol dièse mineur), « Sonate-Fantaisie »
Andante
Presto

Déodat de Séverac (1872–1921), Les Naïades et le Faune indiscret (Danse nocturne)
Sergeï Liapounov (1859–1924), Nocturne (ré bémol majeur)
Arthur Lourié (1891–1966), A Phoenix Park Nocturne
Alexandre Scriabine (1872–1915), Fantaisie (si mineur)